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TSV Aachen
#10
kucker Interview - Der TSV stürzt wieder ab

kucker: Ancoron, Sie wollten mit Ihrer Mannschaft unbedingt den Klassenerhalt schaffen. Nach Expertenmeinungen und auch dem Verlauf der Hinrunde hätte dies auch souverän gelingen können. Was war los?

Ancoron: Wir zeigten die gleiche Schwäche wie schon in der Aufstiegssaison, nur hat uns das in dieser hochwertigeren Liga das Genick gebrochen. Unser Kader hat eine hohe Qualität, aber wir konnten Ausfälle, Leistungseinbrüche und vor allen Dingen auch müde Beine von Leistungsträgern nicht kompensieren, weil der Kader in der Breite nicht gut genug besetzt war. Dies führte zu einer Niederlagenserie im Endspurt, die uns von der Tuchfühlung an die Aufstiegsplätze bis auf den Abstiegsplatz beförderte.

k: Da das Problem aus der letzten Saison bekannt war, müsste man den Abstieg doch Ihnen als Manager anlasten.
A: Das Problem war bekannt und der Einbruch wurde auch befürchtet. Wir hatten aber das klare Ziel, die Klasse mit dem aktuellen Kader zu halten, Geld in das Stadion zu investieren und während der Saison über Zuschauereinnahmen noch die ein oder andere Verpflichtung zu stemmen. Leider war aber nur noch ein Transfer möglich, da die Zuschauerzahlen hinter den Erwartungen blieben und der Transfermarkt nichts passendes hergab.

k: Inwiefern haben Sie zur neuen Saison reagiert?
A: Das Ziel war es, den Kern des Kaders zu erhalten und qualitativ in der Breite zu verstärken. Wir haben jetzt schon einen stärkeren Kader als in der Vorsaison, aber noch nicht die gewünschte Breite, da mit dem Abstieg unsere finanziellen Möglichkeiten leicht gesunken sind. Wir tasten uns aber an Lösungen heran und werden in dieser Saison Ausfälle besser kompensieren können.

k: Sie haben die gesunkenen finanziellen Möglichkeiten angesprochen. Wie wollen Sie denn mit weniger Geld einen stärkeren und zugleich breiteren Kader finanzieren?
A: Eigentlich sollten in dieser Saison nur punktuelle Verstärkungen erfolgen und weitere Gelder in das Stadion gesteckt werden. Dem sportlichen Ziel müssen aber durch den Abstieg die Ziele im Umfeld untergeordnet werden. Glücklicherweise sind die Sponsoreneinnahmen nicht zu stark eingebrochen und die Fanbasis ist sogar gewachsen, aber vermutlich werden wir am Stadion nur Renovierungsarbeiten durchführen.

k: Sie haben das sportliche Ziel angesprochen. Das wird Aufstieg lauten?
A: Ja. Unsere Arbeiten sind darauf ausgelegt, dass der Zuspruch des Publikums ständig steigt und wir unser Stadion auf eine konkurrenzfähige Größe mit angemessener Auslastung ausbauen können. Langfristig würde uns das in Liga 3 nicht gelingen, ohne Abstriche im sportlichen Bereich zu machen. Und mal ehrlich: Auf'm Platz zählt letzten Endes. Unser Ziel ist nicht nur der Aufstieg, sondern wir wollen die Liga dominieren und damit zeigen, dass die Einbrüche der letzten beiden Spielzeiten der Vergangenheit angehören.

k: Das klingt, als würden Sie den Abstieg eher als Betriebsunfall sehen?
A: Auch hier haben Sie vollkommen recht. Wir haben vollen Respekt vor unseren Gegnern und erwarten starke Konkurrenz. Aber wenn wir davon sprechen würden, dass wir in Liga 3 "oben mithalten" wollen, dann hätten wir in den vergangenen Spielzeiten den falschen Plan verfolgt. Und der Plan hat nunmal das kurzfristige Ziel, den TSV in Liga 2 zu etablieren, um mittelfristig endlich wieder in die 1. Liga zu gelangen. Unsere Fans müssen viel zu lange darauf verzichten, weil wir damals struktuelle Fehler gemacht haben.

k: Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg für die kommende Saison.
A: Ich habe zu danken.
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