08.07.2009, 19:44
Hallo zusammen,
die aktuelle Form des Transfermarktes hat, wie jeder, der sich damit ein wenig beschäftigt hat, eingestehen muss, durchaus seine Daseinsberechtigung: Als Manager legt man nur die Ablösesumme fest, aber der Spieler selbst trifft letztlich die Wechselentscheidung. Dies läuft alles über die Transferliste, so dass Gemauschel, wie bei direkten Transfers zwischen Vereinen, nicht möglich ist. Außerdem wird es so massiv erschwert, unbemerkt Vorteile durch Multiaccounts zu generieren.
Einen Haken hat die Sache allerdings: Es gibt kaum Dynamik und Handlungsspielraum für einen Manager. Abgesehen davon, dass natürlich auch jemand Interesse an einem Spieler zum angegebenen Preis hat, liegt letztlich die gesamte Autorität beim Spieler.
Daraus resultiert wiederum ein Problem: Jemand kassiert seine Sponsoreneinnahmen und steckt diese, statt in sein marodes Stadion, in ein Spielergehalt. Innerhalb seines Budgets passt das dank der Sponsoreneinnahme wunderbar, darüber hinaus ist der Spieler mit dem verfallenen Stadion nicht mehr zu finanzieren.
Jetzt habe ich mir mal Gedanken über eine Alternative gemacht. Sicherlich ist es nicht trivial diese umzusetzen, aber man kann ja mal darüber diskutieren, andere Lösungen finden und vielleicht auch eines Tages irgendwas in der Richtung umsetzen.
Meine Idee wäre folgende:
Mauscheleien sind in diesem System genauso schwer, wie im jetzigen. Da die Spieler auch weiter ihre Mindestforderungen haben, sind auch Dumpinglöhne durch hohe Einmalzahlungen ausgeschlossen. Hinzu kommt, dass langfristige "Wahnsinnsangebote" massiv erschwert werden:
Der Trick bzw. das wirklich komplizierte liegt in der Handgeldberechnung. Es darf nämlich nicht proportional zum Angebot steigen, da sonst z.B. ein 100.000er Gehalt jede Ablöse hinfällig machen würde. Beispiel:
Bei Angebot A erhält der Spieler 10.000, bei Angebot B 15.000 und bei Angebot C 20.000. Nun könnte man sagen, dass Handgeld soll bei A 100.000 und bei B 50.000 betragen (alle Zahlen einfach mal fiktiv, nur um es deutlich zu machen). Wäre C aber 100.000, dann wäre das Handgeld ja schon bei 900.000 zu A, womit die Ablöse ja schon 900.000 + Ablöse von C betragen müsste, um das Angebot überhaupt zu knacken. Wahnsinn!
Das Handgeld sollte also eher auf eine logarithmische Weise wachsen. Man könnte auch eine Schranke einsetzen, z.B. ab x*Normalgehalt oder ab x*aktuelles Gehalt steigt die Kurve nicht mehr oder nur noch deutlich geringer. Beispiel:
Bei Angebot A erhält der Spieler 10.000, bei Angebot B 15.000 und bei Angebot C 20.000. Nun könnte man sagen, dass Handgeld soll bei A 100.000 und bei B 50.000 betragen (auch hier wieder fiktiv ohne Grundlage aus dem Spielsystem). Wäre C nun 100.000, dann könnte das Handgeld bei A aufgrund von nach und nach sinkendem Wachstum vielleicht nur 275.000 betragen.
Nun werden sicherlich viele sagen: Das wird so doch nur unnötig kompliziert und über eine hohe Ablöse kann man ebenso sein Budget verbrennen. Aber der Unterschied liegt beim langfristig planendem Manager eben darin, dass es eine Einmalzahlung ist, statt dass man sich für einen guten Spieler über mehrere (nicht überschaubare) Saisons in ein unkalkulierbares Risiko stürzen muss. Denn zur Zeit kaufen manchmal Fünftligisten Spieler mit Gehältern, die in meinen Augen unfassbar sind. Man kann jetzt natürlich auch sagen: "Tja, aber du hast was tolles langfristiges und der ist nächste Saison blank!" Stimmt, aber davon habe ich immer noch nicht die Spieler, die ich gerne hätte... und in der nächsten Saison kauft dann eben ein anderer Fünftligist einen ich sag mal 30.000er Spieler für ein - als Extrembeispiel, gab es so ja schon - 100.000er Gehalt.
Mir geht es nicht darum, dass mir andauernd Spieler weggeschnappt werden. Es macht aber einen Unterschied, ob ein Erstligist einfach mehr bietet bzw. mehr bieten kann, oder ob sich ein Fünftligist über 3 Jahre mit einem unrealisitischen Gehalt verschuldet.
Mal ein Rechenbeispiel aus meine Kalkulation:
Der nächste geplante Stadionausbau wird mich 1.279.160 kosten. Im Idealfall, als bei ausverkauftem Haus, würde ich dadurch pro Heimspiel 31.711 Mehreinnahmen haben. Also 15855,5 pro Spieltag, die in einen Spieler wandern könnten. Investieren kann ich das Geld aber zur Zeit nicht, es ist ja ausgegeben worden. Nach 40,34 Spieltagen, also fast zwei Spielzeiten, hätte ich das Geld wieder drin. Wenn ich jetzt nach einer Spielzeit einen neuen Spieler möchte, würde ich weniger Geld für's Stadion in die Hand nehmen und dann eben mal, vll. begünstigt durch einen Weggang, mal 25.000 für einen Spieler bieten, der 19.000 verlangt. Die erste Saison ist durch die Sponsoreneinnahmen gesichert, ab der zweiten kann ich ihn quasi von den Zuschauern zahlen. Kommt jetzt ein Fünftligist mit marodem Stadion und schnappt sich diesen Spieler für 50.000, dann ist es ein schwacher Trost, dass der wohl nach einer Saison vollkommen pleite aufgibt.
Mit dem oben vorgestelltem System könnte ich aber zu den 25.000 noch eine entsprechende Einmalzahlung drauflegen. Das Geld wäre zwar trotzdem weg, ich müsste mir aber keine Gedanken darüber machen, dass ich ab Saison 2 einen Fehlbetrag von 25.000 pro Spieltag hätte (denn ich hätte ja 50.000/Spieltag bieten müssen).
So, das war jetzt länger als geplant. Hoffe ihr versteht, worauf ich hinaus will
Kleiner Fehler in meiner Schlusskalkulation: Natürlich brauche ich ~80 Spieltage (~40 Heimspiele) zum abbezahlen. Macht es noch deutlicher. Doch auch bei kleinen Investitionen ins Stadion (z.B. viele Sitzplätze unüberdacht) braucht es lange Zeit, bis das Geld wieder "zurück" ist, sprich das ich es als Investitionsbudget wieder einbringen kann.
die aktuelle Form des Transfermarktes hat, wie jeder, der sich damit ein wenig beschäftigt hat, eingestehen muss, durchaus seine Daseinsberechtigung: Als Manager legt man nur die Ablösesumme fest, aber der Spieler selbst trifft letztlich die Wechselentscheidung. Dies läuft alles über die Transferliste, so dass Gemauschel, wie bei direkten Transfers zwischen Vereinen, nicht möglich ist. Außerdem wird es so massiv erschwert, unbemerkt Vorteile durch Multiaccounts zu generieren.
Einen Haken hat die Sache allerdings: Es gibt kaum Dynamik und Handlungsspielraum für einen Manager. Abgesehen davon, dass natürlich auch jemand Interesse an einem Spieler zum angegebenen Preis hat, liegt letztlich die gesamte Autorität beim Spieler.
Daraus resultiert wiederum ein Problem: Jemand kassiert seine Sponsoreneinnahmen und steckt diese, statt in sein marodes Stadion, in ein Spielergehalt. Innerhalb seines Budgets passt das dank der Sponsoreneinnahme wunderbar, darüber hinaus ist der Spieler mit dem verfallenen Stadion nicht mehr zu finanzieren.
Jetzt habe ich mir mal Gedanken über eine Alternative gemacht. Sicherlich ist es nicht trivial diese umzusetzen, aber man kann ja mal darüber diskutieren, andere Lösungen finden und vielleicht auch eines Tages irgendwas in der Richtung umsetzen.
Meine Idee wäre folgende:
- Beim Einstellen eines Spielers gibt man als Manager eine Mindestablöse an. Für diese ist natürlich auch die bekannte Gebühr zu zahlen.
- Auf der TL können Manager nun für diesen Spieler bieten. D.h. sie geben eine Ablösesumme, eine Vertragslaufzeit und ein Spielergehalt (größer der Mindestforderung des Spielers) an.
- Die Gebote sind nicht öffentlich, nur das Gewinnergebot wird nach Abschluss veröffentlicht. Letzteres (Öffentlichmachung) ist nicht zwingend realisitisch, erlaubt anderen Managern aber die Einschätzung, was für vergleichbare Spieler geboten werden sollte.
- Es gewinnt nun weder die höchste Ablösesumme, noch das beste Gehaltsangebot.
- Stattdessen berechnet zunächst wie bisher der Spieler die Qualität der Angebote aus seiner Sicht.
- Anschließend wird für jedes aus Sicht des Spielers unterlegene Angebot ein Handgeld im Vergleich zum besten Angebot berechnet. D.h. der Spieler ist bereit, auch zu schlechteren Konditionen zu wechseln, wenn er dafür eine angemessene Abfindung erhält.
- Nun wird von jeder gebotenen Ablöse das jeweils errechnete Handgeld abgezogen.
- Der Spieler wechselt nun zu dem Verein, der nach Abzug des Handgelds das beste Ablösegebot gemacht hat (bei Patt oder vll. bei nur kleinem Unterschierd: in die bessere Liga/Position). Der verkaufende Manager erhält dann die Differenz aus Ablöse und Handgeld auf sein Konto gutgeschrieben.
Mauscheleien sind in diesem System genauso schwer, wie im jetzigen. Da die Spieler auch weiter ihre Mindestforderungen haben, sind auch Dumpinglöhne durch hohe Einmalzahlungen ausgeschlossen. Hinzu kommt, dass langfristige "Wahnsinnsangebote" massiv erschwert werden:
- Natürlich kann ein Spieler nach wie vor ein exorbitantes Gehalt bieten. Dann ist aber kaum noch Geld für eine angemessene Ablösesumme vorhanden.
- Zahlt ein Spieler umgekehrt eine enorme Ablöse, dann fällt das gebotene Spielergehalt entsprechend niedriger aus. Damit wäre zwar auch wieder das Budget verschleudert, aber nicht zwingend ein langfristig unbezahlbarer Spieler im Aufgebot.
- Überzogene Transfererlöse sind somit auch selten. Zwar kann ein Manager nun sagen wir 2 Mio. für den Wunschsspieler auf den Tisch legen, im Gegenzug wird der Spieler aber auch ein angemessenes Handgeld fordern.
- Sollte ein Spieler sowohl eine Wahnsinnsablöse als auch ein enormes Gehalt zahlen können, so wäre das auch im jetzigen System problemlos möglich. Wobei der er sich ja offensichtlich wirklich leisten könnte.
Der Trick bzw. das wirklich komplizierte liegt in der Handgeldberechnung. Es darf nämlich nicht proportional zum Angebot steigen, da sonst z.B. ein 100.000er Gehalt jede Ablöse hinfällig machen würde. Beispiel:
Bei Angebot A erhält der Spieler 10.000, bei Angebot B 15.000 und bei Angebot C 20.000. Nun könnte man sagen, dass Handgeld soll bei A 100.000 und bei B 50.000 betragen (alle Zahlen einfach mal fiktiv, nur um es deutlich zu machen). Wäre C aber 100.000, dann wäre das Handgeld ja schon bei 900.000 zu A, womit die Ablöse ja schon 900.000 + Ablöse von C betragen müsste, um das Angebot überhaupt zu knacken. Wahnsinn!
Das Handgeld sollte also eher auf eine logarithmische Weise wachsen. Man könnte auch eine Schranke einsetzen, z.B. ab x*Normalgehalt oder ab x*aktuelles Gehalt steigt die Kurve nicht mehr oder nur noch deutlich geringer. Beispiel:
Bei Angebot A erhält der Spieler 10.000, bei Angebot B 15.000 und bei Angebot C 20.000. Nun könnte man sagen, dass Handgeld soll bei A 100.000 und bei B 50.000 betragen (auch hier wieder fiktiv ohne Grundlage aus dem Spielsystem). Wäre C nun 100.000, dann könnte das Handgeld bei A aufgrund von nach und nach sinkendem Wachstum vielleicht nur 275.000 betragen.
Nun werden sicherlich viele sagen: Das wird so doch nur unnötig kompliziert und über eine hohe Ablöse kann man ebenso sein Budget verbrennen. Aber der Unterschied liegt beim langfristig planendem Manager eben darin, dass es eine Einmalzahlung ist, statt dass man sich für einen guten Spieler über mehrere (nicht überschaubare) Saisons in ein unkalkulierbares Risiko stürzen muss. Denn zur Zeit kaufen manchmal Fünftligisten Spieler mit Gehältern, die in meinen Augen unfassbar sind. Man kann jetzt natürlich auch sagen: "Tja, aber du hast was tolles langfristiges und der ist nächste Saison blank!" Stimmt, aber davon habe ich immer noch nicht die Spieler, die ich gerne hätte... und in der nächsten Saison kauft dann eben ein anderer Fünftligist einen ich sag mal 30.000er Spieler für ein - als Extrembeispiel, gab es so ja schon - 100.000er Gehalt.
Mir geht es nicht darum, dass mir andauernd Spieler weggeschnappt werden. Es macht aber einen Unterschied, ob ein Erstligist einfach mehr bietet bzw. mehr bieten kann, oder ob sich ein Fünftligist über 3 Jahre mit einem unrealisitischen Gehalt verschuldet.
Mal ein Rechenbeispiel aus meine Kalkulation:
Der nächste geplante Stadionausbau wird mich 1.279.160 kosten. Im Idealfall, als bei ausverkauftem Haus, würde ich dadurch pro Heimspiel 31.711 Mehreinnahmen haben. Also 15855,5 pro Spieltag, die in einen Spieler wandern könnten. Investieren kann ich das Geld aber zur Zeit nicht, es ist ja ausgegeben worden. Nach 40,34 Spieltagen, also fast zwei Spielzeiten, hätte ich das Geld wieder drin. Wenn ich jetzt nach einer Spielzeit einen neuen Spieler möchte, würde ich weniger Geld für's Stadion in die Hand nehmen und dann eben mal, vll. begünstigt durch einen Weggang, mal 25.000 für einen Spieler bieten, der 19.000 verlangt. Die erste Saison ist durch die Sponsoreneinnahmen gesichert, ab der zweiten kann ich ihn quasi von den Zuschauern zahlen. Kommt jetzt ein Fünftligist mit marodem Stadion und schnappt sich diesen Spieler für 50.000, dann ist es ein schwacher Trost, dass der wohl nach einer Saison vollkommen pleite aufgibt.
Mit dem oben vorgestelltem System könnte ich aber zu den 25.000 noch eine entsprechende Einmalzahlung drauflegen. Das Geld wäre zwar trotzdem weg, ich müsste mir aber keine Gedanken darüber machen, dass ich ab Saison 2 einen Fehlbetrag von 25.000 pro Spieltag hätte (denn ich hätte ja 50.000/Spieltag bieten müssen).
So, das war jetzt länger als geplant. Hoffe ihr versteht, worauf ich hinaus will
Kleiner Fehler in meiner Schlusskalkulation: Natürlich brauche ich ~80 Spieltage (~40 Heimspiele) zum abbezahlen. Macht es noch deutlicher. Doch auch bei kleinen Investitionen ins Stadion (z.B. viele Sitzplätze unüberdacht) braucht es lange Zeit, bis das Geld wieder "zurück" ist, sprich das ich es als Investitionsbudget wieder einbringen kann.